Dystopian Wars – Ein Sturm zieht auf (2024)

Dystopian Wars auf dem Tabletopblog? Das hatten wir ja noch nie. Stimmt. Und wir haben auch eine Weile mit uns gerungen, ob es Sinn macht neben Warmachine/ Hordes und Battletech, ein weiteres großen System anzufangen.

Ihr werdet das Problem ja selbst kennen. Die Freizeit ist begrenzt, und nach alltäglichen Verrichtungen, Familienleben, Freunden, Sport usw. bleibt für das geliebte Tabletop-hobby wenig Zeit übrig. Knappst man sich davon ein wenig ab, teilt sich der Freiraum nochmals für verschiedene Systeme& Spielwelten sowie Bastelei& Malerei auf. In unserem Fall fressen auch die Arbeit am Blog, Artikelschreiben, Fotos machen& bearbeiten, sowie Posten& Verteilen weitere wertvolle Stunden.

Dennoch, Dystopian Wars hat uns gepackt. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es bisher nur ein mäßig gelungenes Regelbuch gibt, natürlich nur in Englisch. Von Büchern, Versoftungen, Werbeaktionen usw. ganz zu schweigen. Auch in den einschlägigen Fan Foren oder im Spieleladen des Vertrauens findet man wenig von DW. Was reizt uns also daran?

Da wäre zum einen der „historische“ Hintergrund. Ausnahmsweise keine ferne Zukunft oder Fantasygedöhns, keine Piraten oder Schlachten zu Napoleons Zeiten. Und zum Glück auch nicht der allzu oft zitierte 2. Weltkrieg.

Nein, DW spielt 1870, im Dampfzeitalter. Wer den Hollywood-Streifen „Wild Wild West“ kennt, ahnt wohin die Reise geht.

Distinguierte Gentleman sitzen Pfeife und Zigarre rauchend in Debattierclubs und flanieren Arm in Arm mit eleganten Damen durch Droschken-gesäumte Straßen. Nachts erleuchten Gaslampen die übervölkerten Gassen und der Lärm riesiger kolbengetriebener Motoren und massiver Lokomotiven durchdringt den schmutzigen Nebel. In den Häfen drängen sich dicht an dicht gewaltige Dreadnoughts und Kreuzer, unermüdlich am „Leben“ erhalten durch kohlenverschmierte Heizer tief in ihren heißen Bäuchen. Hohlwangige Arbeiter und Steiger schuften tief in den Bergwerken und an den endlosen Förderbänden, welche Ströme glänzender Messinggranaten transportieren. Lautlos durchkreuzen Zeppeline und zerbrechliche Flugzeuge den Himmel, gesteuert von unerschrockenen Pionieren der Lüfte. Die Felder und Wälder der „zivilisierten“ Welt sind zerwühlt von den Ketten riesiger Panzer und Landschlachtschiffe. Krieg tobt, nicht nur in Europa sondern der ganzen Welt. Und wie immer ist gerade diese Zeit eine der großen Erfinder, kühnen Entdecker und mutigen Forscher. Elektrizität belebt die Technik, ermöglicht schier Unglaubliches und den Menschen dieser Zeit scheint alles möglich.

Historisches mischt sich mit Fiktivem, Fakten mit Mythen und Technik mit Magie.

Das ist Dystopian Wars, das ist Steampunk pur!

Wie Ihr schon rauslesen konntet, beschränkt sich Dystopian Wars nicht auf eine Waffengattung oder rührt halbherzig einige Flugzeuge in den Schlachtenbrei. Als einzig mir bekanntes Tabletop können hier Landstreitkräfte, fliegendes Material und Schiffe aller Art (natürlich auch U-Boote) sinnvoll miteinander agieren und kämpfen. So ist es nicht ungewöhnlich um, auf und über Inseln gleichzeitig um den Sieg zu streiten. Endlich kann sich jeder die Wunschtruppe zusammenstellen, die Ihm am meisten liegt. Trägerschlachten, Gefechte zwischen Schlachtschiffgruppen, U-Bootkrieg oder massiver Artillerieeinsatz etc. all das ist kombinierbar und möglich. Sogar Riesenroboter, teils flug-oder tauchfähig sind vorhanden.

Um die Sache rund zu machen, erschienen gerade Bunkeranlagen, große Geschütztürme, militärische Anlagen, Gebäudesets usw. Trotzdem braucht man nicht dutzende von Modellen, sondern kommt recht gut mit einer überschaubaren Anzahl aus. Klasse.

Stupide Spielflächen, sich gleichende Gegnerarmeen, langweilige Szenarien? Fehlanzeige!

Die Fraktionen. Böse Russen oder Deutsche gegen gute Amerikaner, das kennen wir. Und in der Tat, auch diesmal spielen diese Nationen eine Rolle. Doch statt Deutscher setzt man passenderer auf das „Preussen Empire“, statt den USA gibt es die „Federated States of America“. Momentan kann man außerdem das „Kingdom of Britannia“ spielen, Japaner mit Ihrem „Empire oft the Blazing Sun“ und, man höre und staune, „Covenant of Antarctica“. Ganz neu erschienen ist die „Republique of France“. In Bälde folgen werden die schon angesprochene Russische Koalition die Liga der italienischen Staaten und das Ottomanenreich. Das nenn ich mal eine abwechslungsreiche Mischung. Neben den großen Kontrahenten gibt es auch exotischere Kleinstaaten als Verbündete zu gewinnen. Litauen-Polen, China, Ägypten und das sozialistische(!) Südamerika. Wer da nicht seine Wunschfraktion findet, ist wahrscheinlich nie zufriedenzustellen.

Das Entscheidende und ausschlaggebende sind für uns jedoch die Miniaturen selbst. Fast alle Modelle kommen aus dem 3D-Drucker. Mittlerweile können diese Geräte aber so feine Schichten erzeugen, dass nur beim Bemalen der Schiffsrümpfe diese Tatsache auffällt. Der Detailgrad ist enorm hoch, die Kanten sind gestochen scharf. Aufbauten oder wählbare Bewaffnungsoptionen sind aus Metall gegossen, kleinere Flugzeuge ebenso. Warum dies so gehandhabt wird, kann ich nicht einschätzen. Fakt ist, alle Miniaturen sind bestens gelungen und benötigen nur minimale Nacharbeit. Verpackt wird bei Spartan Games prima, denn die großzügig bemessenen Blister kann man durchaus auch zum Transport nutzen. So viel zum Material selbst.

Jede Fraktion bekam einen eigenen Stil verpasst. Anhand der Größe und Bewaffnung kann man schon erkennen um welche Schiffs-, Panzer- oder Flugzeugklasse es sich handelt, aber ein Schlachtschiff der Briten z.B. sieht gänzlich anders aus als eines der Amerikaner. Die Wiederverwendung von Designelementen und der Fokussierung auf bestimmte Waffensysteme findet sich auch bei Flugzeugen, Luftschiffen und Gyrokoptern wieder. Selbst die Landeinheiten und Gebäude sind individualisiert, aber unverkennbar zuzuordnen. Besonders die Großmodelle sind einzigartig und versinnbildlichen die Nation selbst. Dinge wie einen kreuzförmigen Landflugzeugträger der Preußen oder auch den pagodenartigen Riesenläufer der Japaner habe ich noch nie gesehen.

Ich denke, mittlerweile könnt Ihr verstehen, warum Dystopian Wars in den nächsten Wochen und Monaten eine wachsende Rolle auf dem Tabletopblog spielen wird. Was ist geplant? Nun, wir werden im bekannten 2 Generäle Typus über die Wahl unserer Fraktionen berichten, den Aufbau der Streitkräfte zeigen, Bemalungen, Geländebau und Spielberichte liefern sowie schlussendlich eine komplette Kampagne mit allem Drum und Dran zum mitfiebern und nachspielen anbieten. Natürlich hoffen wir auf reges Interesse, gern auch Beteiligung eurerseits.

Ein Sturm zieht auf! Macht Euch bereit!

Dystopian Wars – Ein Sturm zieht auf (2024)
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Author: Corie Satterfield

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